Prinz Harry lässt Borkener Luftsportler schwitzen
Segelflieger leisten ihren Weseler Kollegen Hilfe
Dass die Borkener Segelflieger eine Jugendmeisterschaft ausrichte können, haben sie gerade im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie auch spontan als Ausrichter einspringen können haben sie jetzt beim erneuten Jugendvergleichsfliegen bewiesen.
Das war eine spontane Höchstleistung von den Mitgliedern des Borkener Luftsportvereins: Innerhalb von fünf Tagen bereiteten sie ihre Anlage auf das NRW-Jugendvergleichsfliegen vor. Geplant war dieser Wettbewerb eigentlich in Wesel. Durch die Invictus-Games in Düsseldorf und deren Besucher wurde der dortige Luftraum aber gesperrt. Damit keine Absage drohte, übernahmen die Borkener.
Jährlich messen sich junge Segler in NRW beim Jugendvergleichsfliegen. Die Weseler Flieger hatten die Veranstaltung lange geplant, mussten sie allerdings kurzfristig absagen. Zur gleichen Zeit begannen in Düsseldorf die Invictus Games. Zur Eröffnungsfeier kamen unter anderem Prinz Harry und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Daher wurden kurzfristig eine erhöhte Sicherheitsmaßnahme und Flugbeschränkungsgebiete eingerichtet. Diese reichten bis Wesel.
Die Borkener waren im vergangenen Jahr Ausrichter des Vergleichsfliegens und sprangen ein. Thomas Grunden erzählte von der Entscheidungsfindung: „Viel Zeit hatten wir nicht. Als von der Jugendabteilung die Zusage kam ‚wir sind dabei‘ haben wir zugesagt“, da sei man sich dann einfach sicher gewesen.
Auch wenn die Pläne aus dem Vorjahr als Grundlage dienten, gab es eine Menge Arbeit. An dem Wettbewerb nahmen 30 Jugendliche teil, die mit jeweils zwei bis vier Begleitpersonen anreisten. Sie sollten entsprechend gastfreundschaftlich aufgenommen werden, hatte sich Thomas Grunden mit seinem Team zum Ziel gesetzt.
100 Segelflieger am Start
Zum einen galt es, die Verpflegung für mehr als 100 Teilnehmern sicherzustellen und den Flugbetrieb zu organisieren. Jugendsprecher Jonas Tekampe war am Samstag den ganzen Tag als Startleiter im Einsatz. Unterstützung gab es unter anderem von Dennis Gorzawski und Jakob Vahlenkamp, die die Startseile einsammelten, das Grillen vorbereiteten und Küchendienste leisteten.
Gute Nachbarschaftshilfe zeigte sich ebenfalls. Auf der frischgemähten Start- und Landebahn lagen noch Reste von Gras. Durch die viele Nutzung der Windenanlage zogen die Seile eine Menge Gras mit ein. Dadurch hatte sich die Winde festgefahren. „Innerhalb kürzester Zeit hat Nachbar Martin Knuf mit einem Schwader das Heu von der Flugbahn befreit“, berichtete Grunden sichtlich erleichtert. So konnten die erforderlichen Starts und Landungen im Wettbewerb fortgesetzt werden.
Fähigkeiten in drei Runden zeigen
In drei Flügen mussten die Junioren ihre Flugfähigkeiten zeigen und dass sie das Flugzeug bei Start und Landung einwandfrei beherrschen. Nach dem Windenseilstart flogen die Piloten dann verschiedene Übungen wie Rollen und Wendemanöver, die von der Jury am Boden beobachtet wurden. Jeder Flug wurde mit einer Ziellandung abgeschlossen. „Diese Fähigkeit ist beispielsweise bei einer Außenlandung wichtig, wenn es gilt, das Segelflugzeug zielgenau auf einem kleinen Acker zwischen zwei Gräben zu landen“, erklärte Jugendsprecher Tekampe die Aufgabe. Genauso wichtig wie der Flugbetrieb war beim Vergleichsfliegen auch das Beisammensein und der Austausch mit anderen Piloten.
Quelle: BZ Text und Fotos: Christa Niermann