92-jährige Piloten der Lünsbergadler Borken heben ab

Mit 92 Jahren noch hoch hinaus: Karl-Heinz Wroblewski und Bernhard Honsel fliegen mit den Lünsbergadler Borken auch im hohen Alter noch Flugzeug.

Von Melina Helf

HOXFELD. Fliegen, von alten Zeiten erzählen und gesellig sein. Zwei erfahrene 92-jährige Piloten haben noch immer einen gültigen Flugschein, der das Segelfliegen ohne Begleitung ermöglicht. Die Senioren nehmen an der Flugwoche der Lünsbergadler des Luftsportvereins Borken teil. „Urlaub, Erholung und Fliegerei.“ Jährlich findet die gesonderte Woche seit 1998 für Flug-Begeisterte, die schon früher am alten Flugplatz am Lünsberg gestartet sind, am Flugplatz in Hoxfeld statt. „Wir starten mit einem großem Frühstücksbuffet“, so Leiter Kalle Freing. Das heißt es wird eine Woche lang gemeinsam gefrühstückt, geflogen, gegrillt und über alte Zeiten gequatscht. Das Motto der Woche lautet: „Urlaub, Erholung und Fliegerei.“

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Foto: Melina Held; Karl-Heinz Wroblewski und Bernhard Hansel fliegen noch mit 92 Jahren.

Das Angebot sei für alle Senioren offen, die früher an der alten Kaserne geflogen sind oder sich einfach über ihr Hobby austauschen wollen. Ein Flugschein und eine gültige ärztliche Bescheinigung sei Voraussetzung, um ohne Fluglehrer zu fliegen, so Freing. Diese Aspekte kann auch der Teilnehmer Lucky Hesener nur bestätigen: „Man muss immer in Übung bleiben. Wenn der letzte Flug lange her ist, muss man ein paar Flugstunden machen“. Doch auch Teilnehmer, die keine Flugerlaubnis mehr besitzen sind eingeladen, an der Wochen-Veranstaltung teilzunehmen und können bei anderen Teilnehmern mit einem gültigen Flugschein mitfliegen.

Schon als Kind begeistert vom Fliegen

Die Ältesten mit Erlaubnis sind 92 Jahre alt. „Ich fliege fast jede Woche. Ich hatte fast immer ein eigenes Flugzeug. Dann fliegt man viel häufiger“, sagt Bernhard Honsel, der schon seit 1968 fliegt. Schon als Kind sei er begeistert gewesen. Sobald ein Flugzeug an seinem Klassenzimmer vorbei flog, habe er direkt aus dem Fenster geschaut, erinnert er sich. Das Fliegen sei wie ein Virus, den man nicht mehr los werde. Man sei frei und abgekoppelt vom Alltag, so beschreibt Honsel seine Leidenschaft. Er habe bereits Südfrankreich, den Atlantik und Italien angeflogen. Seine weiteste Strecke reicht über 300 Kilometer. Trotz seines hohen Alters wird er nicht für sein mutiges Hobby belächelt. Es komme darauf an, dass man sich selbst fit und aktiv fühlt, sagt er. Auch Karl-Heinz Wroblewski spricht von dem Freiheitsgefühl beim Segelfliegen. „Es ist ein Menschheitstraum zu fliegen“, so der 92-jährige. Der ehemalige Fluglehrer hebt bereits seit 76 Jahren ab und wurde als Soldat ausgebildet. Stolz erzählt er, dass sein weitester Segelflug 713 Kilometer weit und sein höchster 6000 Meter über dem Meeresspiegel gewesen sei. Die Fliegerei halte ihn jung, verrät er. Bis zum Herbst 2017 ist seine Bescheinigung gültig, ob er diese verlängert wird weiß er allerdings noch nicht. Ein Highlight für die Gruppenmitglieder sei der Flug mit den Klapperstörchen gewesen, die neben den Segelflugzeug hergeflogen seien, erzählt Hesener begeistert

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